Teneriffa
- Caro Lin
- 20. Jan. 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Jan. 2024
puh...jetzt muss ich aber wirklich aufpassen, dass der Beitrag nicht zu lang wird, denn Teneriffa ist und bleibt meine "große Liebe" und ich hätte Euch so viel von dieser wunderschönen Insel zu berichten. Ich hatte das Glück, dass mein Großvater im Süden der Insel über 30 Jahre lang eine Ferienwohnung hatte und ich bis dato unzählige Urlaube auf Teneriffa verbracht habe. "Ist das nicht langweilig?" und ich habe nur folgende Antwort darauf: definitiv NEIN! Teneriffa ist so vielseitig und abwechslungsreich, dass es selbst heute, 43 Jahre später noch Ecken gibt, die ich tatsächlich noch nicht kenne.
Viele verbinden mit Teneriffa schwarze Strände und ja, gerade im Norden der Insel gibt es einige schwarze Strände aber genauso gibt es auf der ganzen Insel auch helle Strände, für diejenigen die dunkle Strände evtl. nicht so mögen. Teneriffa hat so viel zu bieten, dass man oft gar nicht weiß, was man als erstes unternehmen möchte.
Man kann morgens im nebeligen und irgendwie auch mystischem "Mercedes-Wald" im kühlen und feuchtem Anagagebirge durch die Loorberwälder wandern, sich danach an den Strand legen und die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und Nachmittags noch einen Abstecher in die "Wüste" Teneriffas, der "Malpais de Rasca" im Süden der Insel machen und wenn das alles noch nicht reicht, geht es zum Sonnenuntergang zum Teide, einem Vulkan und gleichzeitig mit seinen 3715 m Höhe der höchste Berg Spaniens. Nach dem Sonnenuntergang könnt Ihr den wunderschönen Sternenhimmel betrachten. Hier ist man dem Himmel so nah wie nirgendwo anders. Nicht umsonst gibt es in der Nähe des Teides das weltweit größte Observatorium, für das man übrigens auch Führungen buchen kann. Wenn Neumond ist, kann man sogar die Milchstraße sehr gut erkennen. Aber Vorsicht: unbedingt etwas Warmes zum anziehen mitnehmen, da es in dieser Höhenlage sehr kalt werden kann, besonders Nachts (in den Wintermonaten schneit es dort sogar).
Falls Ihr Euch schon mal gefragt habt, warum die Straßenlaternen und sämtliche andere Lichtquellen auf den Kanaren "gelb" und nicht weiß scheinen...das liegt daran, weil grelles Licht den Nachthimmel zu sehr erhellen würde, was die Forschungen und Messungen im Observatorium stören würde aber gleichzeitig dient es auch dem Schutz von Flora und Fauna. Auf La Palma gibt es übrigens ebenfalls ein Observatorium, da die Kanaren (zusammen mit Hawaii), die besten Voraussetzungen für klare Nächte haben.
Für Sportbegeisterte hat die Insel ebenfalls ganz viel zu bieten, ob Jetski, Kajak-fahren, Paragliding, Wandern, Golfen, Bergsteigen etc....hier ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei.
Fast hätte ich noch Surfen vergessen. El Medano im Süden der Insel ist das El Dorado für Surfer schlechthin. Etliche Bootstouren werden ebenfalls angeboten die man vorrangig im Süden der Insel buchen kann. Ach...die Liste ist einfach endlos.

Wenn man sich fragt, ob man lieber in den Norden oder in den Süden der Insel reisen sollte, ist die Antwort nicht immer einfach. Ja, der Süden ist trockener und somit etwas karger aber dennoch wunderschön und der Norden eben grüner aber dafür regnet es dort auch öfter. Auf Teneriffa gibt es übrigens viele endemische Pflanzen, was bedeutet, dass diese auch ausschließlich auf Teneriffa oder den Kanaren wachsen und nirgendwo anders auf der Welt.

Bei dieser Gelegenheit fällt mir ein...Ihr müsst unbedingt dem Botanischen Garten "Jardin Botanico" in Puerto de la Cruz einen Besuch abstatten, sollte Ihr mal auf der Insel sein. Dort findet man u.a. solche hübschen Exemplare wie oben abgebildet.
Wer sich die Frage stellt, welche Jahreszeit zu empfehlen ist, dem kann ich eine ganz einfache Antwort geben. Teneriffa, wie auch die anderen Kanarischen Inseln, ist ein Ganzjahresziel. Sowohl im Sommer als auch im Winter ist es herrlich warm und Regen gibt es dort nur sehr selten. Im Sommer natürlich etwas heißer und es kann dann auch schnell mal über 30 Grad warm werden aber im Winter hat man auch noch angenehme 22 - 25 Grad tagsüber. Im Winter empfehle ich für Abends aber auf jeden Fall eine leichte Jacke oder einen Pullover mit zu nehmen. Lasst euch nicht davon abschrecken, dass die Tenerfinas und Tenerfinos (so werden die Einwohner:innen Teneriffas genannt) auch gerne mal mit leichten Daunenjacken rum laufen. Für die sind diese angenehmen Temperaturen schon "kalt".
Da die Insel so abwechslungsreich ist, empfehle ich unbedingt einen Mietwagen zu buchen. Unser persönlicher Favorit ist Cicar. Bisher immer astreine Autos bekommen, die wenig Kilometer runter hatten und die Abwicklung ist absolut unkompliziert. Selbst als wir mal einen Autounfall hatten, haben wir anstandslos und innerhalb kürzester Zeit einen Ersatzwagen erhalten. Stellt euch darauf ein, dass gerade zu Hochsaisonzeiten die Warteschlange am Flughafen etwas länger sein kann, während bei den Konkurrenten nebenan gähnende Leere herrscht aber seht es einfach als Qualitätsmerkmal. Genauso kann man aber seinen Mietwagen auch ab/bis Hotel buchen, wenn man beispielsweise nicht den kompletten Zeitraum einen Mietwagen benötigt. In beiden Fällen empfehle ich aber eine rechtzeitige Vorabbuchung über deren Homepage (je früher, desto günstiger).
Unterkünfte gibt es dort in allen Varianten. Vom 5* Luxus-Hotel, über Hotels im Mittelklasse-Bereich bis hin zu Airbnb´s findet Ihr wirklich alles dort. Selbst Campingplätze gibt es.
Eine Bitte habe ich noch: auch wenn es gerade für Familien annehmlicher ist All Inclusive zu buchen, ist zum einen die Gefahr groß, dass man sich kaum aus der Hotelanlage weg bewegt und somit viel verpasst, was die Insel zu bieten hat und zum anderen gibt einfach zu viele gute (und kostengünstige) Restaurants auf der Insel die natürlich unter dem All Inclusive-Tourismus sehr zu leiden haben und auf kurz oder lang daran kaputt gehen würden.
Überall auf der Insel gibt es auch sog. "Guachinchen". Dies sind einfache "Lokale", die von Winzern betrieben werden. Wer Lust auf so richtiges traditionelles kanarisches Essen hat, sollte hier auf jeden Fall mal einkehren. Die Guachinchen sind in den 50er Jahren entstanden
und werden, wie bereits beschrieben, von Winzerfamilien betrieben die ihren Wein direkt "von zu Hause" aus vertrieben und dies auch heute noch tun. In den 50er Jahren wurden zur Weinverköstung traditionelle kleine Speisen gereicht und die Guachinche war geboren. Wer sich jetzt ein richtiges Restaurant vorstellt, den muss ich leider enttäuschen. Es handelt sich hierbei häufig, um einfache Locations wie Garagen, kleine Bodegas, kleine Patios oder auch einfach mal aus einem Wohnzimmer. Es ist ein bisschen wie "bei Freunden" essen gehen und genau das ist das charmante an der Sache und vor allem eine sehr günstige Angelegenheit. Allerdings kann man nicht das ganze Jahr dort einkehren sondern lediglich ab dem 1. Ausschank der neuen Weinlese, was meist am 30.11. (am Andreastag) ist und dann für 3 Monate bzw. mit Sondergenehmigung bis zu 6 Monaten.

Wer es kulinarisch doch etwas "pompöser" mag, dem empfehle ich z.B. das "Meson El Monasterio" im Orotavatal. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Kloster, welches aus mehreren Restaurants, Bars und Weinstuben besteht. Auch hier gibt es viele tradionelle kanarische Gerichte wie Pulpo, Kaninchen, "Chocos la Plancha", sämtliche Fisch- und Fleischgerichte etc. und auch hier ist das Preis-/Leistungsverhältnis sehr gut. Aber unbedingt einen Tisch vorab reservieren. Die Canarios gehen hier selber gerne essen und feierliche Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage, Taufen oder aber auch Geschäftsessen werden hier ausgerichtet.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist die Hauptstadt Teneriffas "Santa Cruz". In Santa Cruz kann man herrlich flanieren, shoppen, die wunderschönen Parks besuchen, die es überall in der Stadt gibt und was Ihr Euch auf jeden Fall nicht entgehen lassen solltet, ist die legendäre Markthalle "Nuestra Senora de Africa" in der Avenida de San Sebastian 51. Hier findet man alles von leckerem exotischem Obst/Gemüse über frischen Fisch bis hin zu Fleisch, Käse etc. und auch eine Non-Food-Halle gibt es. Für einen Besuch würde ich Euch den Sonntag empfehlen, denn da findet zudem rund um die Markthalle ein großer Flohmarkt statt auf dem ihr von Nostalgie, über Diebesgut bis hin zu fürchterlichem Kitsch einfach alles finden könnt.

Das mit dem Diebesgut hat natürlich einen sehr faden Beigeschmack aber ist bei uns in Deutschland ja nichts anderes. Wo wir auch schon beim Thema wären. Auch wenn es mir in den vielen Jahren nie passiert ist, gibt es leider viele Langfinger auf der Insel, worüber man sich als Tourist im Klaren sein sollte. Geld, Wertgegenstände etc. besser immer dicht am Körper tragen. Nicht mit geöffneten Taschen rum laufen oder Wertgegenstände im Rucksack verstauen, denn gerade im Trubel bekommt man es i.d.R. nicht mit, wenn sich jemand an den Reißverschlüssen zugange macht. Ebenso nie sichtbar Taschen oder Wertgegenstände im Auto liegen lassen. Die Gefahr, dass dieses aufgebrochen wird ist sonst sehr groß. Vor allem auf dem Weg zum Teide an den Foto Spots oder Wanderparkplätzen....hier sieht man kaum einen Spot, wo nicht überall Glasscherben von eingeschlagenen Autoscheiben liegen. Aber das nur als kleiner Ratschlag am Rande.
Wenn Ihr nach dem Besuch in Santa Cruz noch Lust auf eine Abkühlung habt, dann müsst Ihr unbedingt zum "Playa de las Teresitas" in St. Andres. Dieser wunderschöne weitläufige helle Strand ist nur etwa 20 min. von Santa Cruz entfernt. Besonders gut für Familien geeignet, da komplett von "Wellenbrechern" umschlossen und somit keine hohen Wellen dort sind (wobei ich persönlich hohe Wellen liebe und genau das den Atlantik ausmacht) aber mit kleinen Kindern wirklich sehr zu empfehlen.
Für alle, die nicht so gerne Sand unter den Füßen haben aber das Salzwasser nicht missen möchten, für die gibt es die sog. Meerwasserpools,. Dies sind entweder die überall auf der Insel verteilten Naturpools (Charcos), die durch ins Meer fließende Lavaströme natürlich entstanden sind oder aber künstlich angelegte, wie z.B. das große Meerwasserschwimmbecken in Puerto de la Cruz im Norden der Insel, dem "Lago Martianez". Aber gerade bei den Naturpools ist bei starker Brandung Vorsicht geboten, denn durch plötzlich auftretende meterhohen Wellen, kann man ins Meer gezogen werden, was leider so mancher schon mit seinem Leben bezahlen musste.

Ihr seht schon, ich könnte noch stundenlang weiter schreiben aber Teneriffa ist und bleibt nun mal meine "Sehnsuchtsinsel". Solltet Ihr spezifische Fragen zu Teneriffa haben oder Tipps benötigen, schreibt mich gerne an denn das hier war nur ein kleiner Auszug aus dem traumhaften Inselleben.
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