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Südfrankreich / Côte d’Azur

  • Autorenbild: Caro Lin
    Caro Lin
  • 20. Jan. 2024
  • 8 Min. Lesezeit

Mein Bruder hat vor 2 Jahren die Entscheidung getroffen, mit seiner Frau nach Frankreich zu ziehen. Ganz genau nach Südfrankreich, ins Hinterland von Nizza. Sie haben sich ein altes wunderschönes Haus gekauft und dies mit viel Liebe restauriert und renoviert. Nun war es im Sommer 2023 aber auch endlich an der Zeit, den beiden bzw. den dreien (sie waren zwischenzeitlich Eltern eines kleinen Jungen geworden), einen Besuch abzustatten. Da wir mit dem Auto gefahren sind und die komplette Strecke mit rund 1600 Km nicht gerade "um`s Eck" ist, haben wir uns jeweils für eine Zwischenübernachtung entschieden. Da ich schon immer mal nach Straßburg wollte und Straßburg auf ziemlich genau halber Strecke liegt, lag es ja wohl auf der Hand, dass wir da unseren Zwischenstopp auf der Hinfahrt einlegen werden.


Wir hatten zwar nicht sehr viel Zeit in Straßburg, da wir am nächsten Morgen relativ früh die Weiterfahrt starten wollten, aber wir haben immerhin noch einen langen Spaziergang von unserem Hotel zur "Grande-Île", der Altstadt gemacht, dort gemütlich im Viertel "Petit France" zu Abend gegessen, ein bisschen durch die kleinen süßen Geschäfte gebummelt und dem berühmtem Straßburger Münster einen Besuch abgestattet.

"Petit France" ist eine reine Fußgängerzone, mit vielen Fachwerkhäusern, Flüssen, die sich durch das Viertel schlängeln und vielen urigen Lokalen, meist direkt eben an diesen Flüssen gelegen. Besonders schön ist das Viertel abends, wenn alles beleuchtet ist und die Lichter sich in den Flüssen widerspiegeln. Also Straßburg bekommt ganz klar einen Daumen hoch.




Am nächsten Morgen ging es relativ früh planmäßig weiter Richtung Südfrankreich. Die Fahrt verlief, zumindest bis Lyon, eigentlich recht gut aber ab da begann der große Stau. Die ganze Strecke ab Lyon, bis hin zu unserer Unterkunft im Hinterland von Nizza war ein einziger Stau. Da wir zu einer bestimmten Uhrzeit den Schlüssel für unsere Unterkunft abholen mussten und danach noch mit meinem Bruder und Familie verabredet waren, saß uns doch ein bisschen die Zeit im Nacken aber letztendlich haben wir alles noch geschafft.


Unsere Unterkunft war eine weitläufige Appartementanlage ohne viel "Schi schi" aber für unsere Zwecke völlig ausreichend, da wir ohnehin den ganzen Tag unterwegs waren und nur ein Bett zum schlafen brauchten.


Der erste Tag startete mit dem 1. Geburtstag meines kleinen Neffen. Es war ein superschöner Tag, den wir im Garten meines Bruders verbracht haben, Familie und Freunde aus Deutschland waren auch da sowie Live-Musik, Show-Cooking etc.



So....nun wollten wir aber auch mal etwas von Südfrankreich sehen und machten uns am nächsten Morgen auf nach Nizza. Allein die Fahrt dorthin war schon traumhaft. Ich muss an dieser Stelle mal anmerken, dass mich Südfrankreich eigentlich nie richtig gereizt hat. Ich habe nie in Frage gestellt, dass es dort schön ist aber Frankreich generell wäre nie meine 1. Wahl gewesen, obwohl ich Paris damals schon sehr cool fand, dennoch haben wir andere Ziele immer vorgezogen. Jedenfalls war die Fahrt an die Küste schon traumhaft schön. Die Landschaft mit ihren vielen Zypressen, den Weinanbaugebieten sowie der Bergkulisse erinnerte mich einfach an einer Mischung aus Italien und Spanien. Gut, Frankreich liegt genau zwischen diesen beiden Ländern und landschaftliche Ähnlichkeiten sind daher auch naheliegend :-)


Ich weiß jetzt auch, warum die Côte d’Azur so heißt...ich habe schon viele schöne Meeresfarben gesehen aber das in Nizza war noch mal "next level". So ein krasses Türkis-blau hab ich, glaube ich, noch nirgends gesehen. Einfach nur traumhaft schön....



Der Stadtstrand von Nizza besteht allerdings ausschließlich aus groben Kieselsteinen. Ich persönlich ziehe Sandstrände vor aber mit dem richtigen Schuhwerk, geht es hier natürlich auch. Badeschuhe sind also absolut empfehlenswert. Aber wir waren ohnehin nicht zum baden in Nizza, sondern um ein bisschen die Stadt zu erkunden. Wir starteten mit einem Spaziergang am Yachthafen, wo wir auch erstmal frühstückten. Ich muss sagen, wer ausgiebiges frühstücken liebt, der ist in Frankreich nicht ganz so gut aufgehoben. Das französische Frühstück ist sehr überschaubar. Meist nur aus einem Café aux Lait und Croissant oder Pain aux chocolat bestehend, bleibt am Ende mehr Hunger als Befriedigung, denn ich persönlich liebe es im Urlaub ausgiebig zu frühstücken während ich zu Hause (außer am Wochenende) gar nicht frühstücke. Aber gut...wir hatten einen netten Food Truck direkt am Hafen entdeckt, der richtig leckere belegte Baguettes verkaufte und so kamen wir doch noch zu einem sättigendem Frühstück.


Ach ja....was ich auch ganz lustig fand...nicht nur Wein scheint dort ein Nationalgetränk zu sein, sondern auch Orangina. Überall wo man hin guckt Orangina, Orangina, Orangina.



Aber nun noch mal zum Yachthafen...ich habe ihn mir tatsächlich etwas größer vorgestellt aber dennoch gab es dort einiges an Yachten zu bestaunen.



Dies ist z.B. die "Excellence", der owner dieser Yacht ist Herb Chambers, ein Milliardenschwerer Auto-Guru mit 60 Autohäusern in Boston und Massachusetts.


Aber auch andere "kleinere" Yachten gab es zu bewundern...




Weiter ging es nun zur über 5 Km langen Promenade Nizzas an der sich auch die gleich lange Bucht befindet.


Also was das Parken anging, hatten wir in Nizza an diesem Tag keine Probleme. Entweder Zufall oder Glück...ich weiß es nicht. Die Parksituation hätte ich mir tatsächlich angespannter vorgestellt. Wir flanierten dann noch etwas an der Promenade und am Strand entlang und genossen einfach diesen wunderschönen Ausblick auf das türkis-blaue Meer. Lustig fand ich auch die ganzen Flugzeuge, die sehr nah über dem Strand entlang flogen, denn der Flughafen Nizzas liegt direkt am westlichen Ende der Bucht. Für alle Planespotter auf jeden Fall ein Muss!



Auf dem Weg kamen wir natürlich auch an dem bekanntem Hotel Le Negresco vorbei. Ein wirklich schönes und imposantes Hotel, was fast jeder in Verbindung mit Nizza schon mal im Fernsehen gesehen hat. Dass Sinnbild von Nizza quasi.



Überall in der Stadt standen auch coole Tierskulpturen, des französischen Pop-Art Künstlers Richard Orlinski.


"Richard Orlinski ist ein moderner französischer Künstler, dessen Skulpturen sich um die Idee "Born Wild" drehen. Seit 2011 sind seine Werke in 90 Galerien auf der ganzen Welt erschienen, und er gehört heute zu den Top 10 aller französischen Künstler, gemessen am Wert der verkauften Werke. Die Born Wild" -Bewegung will negative Emotionen in positive Impulse umwandeln."


 

« It's better to be a lion for a day than a sheep all your life.


Take the best fuck the rest. »


Richard Orlinski




Nach unserem Bummel in Nizza, fuhren wir weiter nach Cannes, doch in Cannes war es uns leider verwehrt die Stadt zu Fuß zu erkunden. Ganz Cannes war der reinste Stau, es gab weder freie Parkplätze, noch freie Parkhäuser und so sind wir unverrichteter Dinge wieder weiter gezogen aber konnten uns natürlich aus dem Auto heraus ein wenig die Stadt angucken denn lange genug standen wir schließlich im Stau ;-) Sowieso habe ich Südfrankreich als sehr Staulastig empfunden aber das kann auch einfach nur Pech gewesen sein und möchte ich hier gar nicht verallgemeinern. War immerhin auch Ferienzeit. Also fuhren wir wieder Richtung Unterkunft, wo wir den Abend bei Tapas auf der Terrasse und einem guten Glas Wein ausklingen ließen.


Am nächsten Tag war Strandtag angesagt! So fuhren wir nach St. Maxime zu einer schönen Bucht, etwas außerhalb der Stadt. Hier hatte man die Wahl entweder sich Liegen in einen der Beach Clubs zu nehmen (Achtung: teuer) oder man sucht sich eben so irgendwo ein Plätzchen am Strand. Die Badefreude wurde leider ein klein wenig getrübt, da es sehr viele Feuerquallen im Wasser gab aber wenn man ein wenig aufpasste und achtsam war, ging es trotz Quallen ganz gut. Verletzt hat sich von uns jedenfalls Niemand.



Am nächsten Morgen trafen wir uns alle zum frühstücken in Draguignan in einem kleinen französischem Café. Da an dem Tag Markttag war, ließen wir uns einen Bummel über den Markt und durch die engen Gassen Draguignans natürlich nicht entgehen.



Den Nachmittag verbrachten wir dann bei uns in der Anlage am Pool, bevor wir uns dann auch schon wieder frisch machen mussten, denn Abends waren wir noch bei meinem Bruder zum Essen eingeladen. Es war ein sehr geselliger Abend in seinem mediterranem Garten, was will man mehr?


Für den folgenden Tag stand früh morgens Saint Tropez auf dem Programm (früh, weil noch nicht so heiß und so voll). Ich muss gestehen, dass ich mir über Saint Tropez vorher nie wirklich Gedanken gemacht habe. Klar, man kannte St. Tropez aus den Klatschblättern im Wartezimmer seines Arztes, wenn mal wieder von der High Society berichtet wurde, wer gerade mit seiner Superyacht in der Bucht dort liegt etc. aber ich hatte keine Vorstellung davon, wie klein und "niedlich" St. Tropez ist.

Als wir mit der Fähre von Sainte Maxime übersetzten und nach ca. 20 min auf Saint Tropez zusteuerten, wurde man zuerst erschlagen von den riesigen Yachten, die dort vor der malerischen Altstadt lagen. Auch wenn ich wirklich keinen Luxus in meinem Leben benötige, bin ich immer wieder fasziniert von großen und eindrucksvollen Yachten. Man darf ja trotzdem gerne gönnen ;-)




Dann direkt am Hafen natürlich eine High-Society-Lokalität neben der Nächsten denn hier ging es natürlich um "sehen und gesehen werden" aber sobald man in die Seitengassen eintauchte, herrschte eine total idyllische Atmosphäre. Ok...Saint Tropez ist natürlich überlagert von Touristen aber dennoch fand ich, dass es einen ganz besonderen Charme hat.





Nach einem kleinen Stopp in einem Café und Bummel durch die Gassen Sainte Tropez`, haben wir uns dann langsam wieder auf den Rückweg gemacht. Wieder in Sainte Maxime angekommen, haben wir dort unseren Bummel fortgesetzt. Sainte Maxime ist ein direkt am Meer gelegenes Städtchen mit einem sehr schönem Yachthafen und ebenfalls einem Geflecht von malerischen Gassen. Hier haben wir dann noch den Nachmittag verbracht, eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen, ein wenig geshoppt und dann ging es auch irgendwann wieder zurück in unsere Unterkunft bevor wir dann zum gemeinsamen Familientreffen in Draguignan starteten. In Draguignan war zu dem Zeitpunkt ein Musikfestival. Überall in der Stadt fanden über Tage verschiedene musikalische Darbietungen wie kleine Konzerte etc. statt. An diesem Abend hatten z.B. Solokünstler überall vor den Restaurants kleine Konzerte gegeben und somit hatte man eine schöne musikalische Untermalung. Jedenfalls ein sehr schöner und geselliger Abend mit mediterranem Flair. I love it!


Den nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück am Pool, denn relaxen sollte ja schließlich auch nicht zu kurz kommen aber da wir auch nicht den ganzen Tag am Pool verbringen wollten und wir schon wieder Hummeln im Po bekommen hatten, beschlossen wir noch etwas die umliegenden Bergdörfer zu erkunden und vor allem die Idylle dort zu genießen. Gerade um die Mittagszeit sind die Dörfer wie ausgestorben, denn wie eigentlich überall im Süden, meiden die "normalen" Menschen die Mittagssonne.

Während wir so von Bergdorf zu Bergdorf fuhren, sind wir tatsächlich zufällig auch noch auf einen sehr interessanten "Lost Place" gestoßen, ein ehemaliges Gasthaus mitten an der Landstraße. Die Türen standen offen, sofern noch welche drin waren und so mussten wir zumindest einen kleinen Blick rein werfen, denn Urban Exploring zählt neben reisen auch zu meinen Interessen und am besten sind immer die Locations, die man durch Zufall entdeckt.



Am Abend machten wir uns dann mal wieder nach Sainte Maxime auf, wo wir uns mit der Family zu einem Picknick am Strand trafen. Unser Abschiedsabend sozusagen, denn am nächsten Morgen sollte es wieder zurück nach Deutschland gehen...leider!


Eine wirklich schöne Woche voller toller neuer Eindrücke lag hinter uns und insgesamt so positiv überrascht, wie schön Frankreich ist und wir definitiv wieder kommen werden aber das nächste mal wahrscheinlich mit dem Flugzeug.


Kaum in Deutschland angekommen, wurden wir von einem heftigem Unwetter mit Gewitter, Starkregen, Hagel etc. empfangen. Unser Zwischenstopp war dieses mal Frankfurt. Zum einen war es der Wunsch unseres Sohnes und zum anderen hatten wir dann auch schon den Mörderanteil dieser Strecke hinter uns. Ich war geschäftlich erst gerade 4 Wochen vorher in Frankfurt aber mein Sohn wollte, warum auch immer, unbedingt auch mal nach Frankfurt. Nun gut, so wurden dann Sehenswürdigkeiten wie der Römer, das Bankenviertel etc. auch noch abgegrast und nach 9 Tagen und insgesamt rund 4000 gefahrenen Kilometern, kamen wir wieder in Hamburg an.




 
 
 

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