Sri Lanka
- Caro Lin
- 20. Jan. 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Feb. 2024
So lange habe ich davon geträumt, mal nach Sri Lanka zu reisen und dank meines Berufs wurde mir dies im August 2009 ermöglicht. Mit der Sri Lankan Airlines ging es mit ca. 50 anderen Reisebüroangestellten auf den 10-stündigen Flug nach Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka. Dort angekommen wurden wir herzlich von unserer örtlichen Incoming-Agentur standesgemäß mit einer Kokosnuss zur Erfrischung empfangen, die singhalesischen Tänzer durften auch nicht fehlen und nach einem kurzen Shooting für ein Gruppenfoto ging es dann schon mit dem Bus Richtung Negombo zu unserem Übernachtungshotel, dem 5* Hotel "The Beach". Nach einem gemeinsamen Mittagessen standen auch schon die ersten Hotelbesichtigungen an. Ich weiß nicht mehr, wie viele Hotels es waren aber auf jeden Fall genug, um keine Zeit für einen Jetlag zu haben.
Am nächsten Morgen fuhren wir zum Elefantenwaisenhaus in Pinnawela. "Waisenhaus" klingt ja erstmal nach etwas, was im Sinne der Elefanten ist aber es hatte sich leider als Tourinepp herausgestellt. Die Elefanten wurden an Ketten vom Waisenhaus zu einer Wasserstelle geführt, wo man sich mit den Elefanten hätte fotografieren können. Gegen Geld natürlich. Die Elefanten sahen alles andere als glücklich aus und auch im Waisenhaus scheinbar nicht unter den besten Bedingungen untergebracht sind. Z.B. in viel zu kleinen Käfigen, an Ketten gehalten etc.. Also solltet Ihr mal in Sri Lanka sein, meidet nach Möglichkeit dieses Ausflugsziel denn es ist einfach nur Tierquälerei und sollte nicht unterstützt werden aber es zählte nun mal zu einem unserer Programmpunkte.
Nach diesem eher bedrückendem Erlebnis ging es dann weiter nach Sigiriya, zu unserem Übernachtungshotel, dem 5* Heritance Kandalama. Ein wunderschönes Hotel, welches so einige Besonderheiten bereithielt, u.a. ein Badezimmer mit der Dusche vor einem riesigen Fenster mit Blick auf den Dschungel. Ich gebe zu, war schon ein komisches Gefühl dort zu duschen...aber der Ausblick war natürlich grandios und im Hintergrund hörte man die Affen im Dschungel.
Am 3. Tag ging es ganz früh zum Sigiriya-Felsen (auch Löwenfelsen genannt) ist eigentlich ein Monolith, auf dessen Gipfel Überreste einer alten Festung zu finden sind und auch für die Höhlenmalereien, den "Wolkenmädchen", bekannt ist. Der Felsen ist 200m hoch und der Gipfel über 1200 Stufen erreichbar. Ich habe den freiwilligen Aufstieg gewagt und wurde mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Wenn Ihr mehr über die Geschichte des Sigiriya-Felsen erfahren möchtet, dann googelt ihn gerne mal, denn dies hier zu erläutern würde den Rahmen sprengen.
Im Anschluss ging es dann schon weiter Richtung Kandy. Kandy liegt im Landesinneren, ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und u.a. für den "Dalada Maligawa" - dem"Zahntempel" bekannt. Hunderte Singhalesen pilgern täglich dort hin, um den Eckzahn des ersten Buddhas durch Gaben und Gebete zu Ehren, der dort im Tempel verwahrt sein soll. Auf dem Weg nach Kandy haben wir noch einen Zwischenstopp in einem "Gewürzgarten" gemacht, wo uns sämtliche exotische Pflanzen und Gewürze näher gebracht wurden. Bei einem Mittagessen dort wurde uns dann auch das traditionelle Essen mit den Händen gelehrt, für das man eine bestimmte Fingertechnik anwenden muss, welche sich als gar nicht mal so einfach herausstellte.
Ich musste dann feststellen, dass ich doch lieber bei Messer und Gabel bleibe ;-)
Im Übernachtungshotel, dem 4* Hotel Amaya Hills angekommen, warteten schon ganz viele Tuk Tuk`s auf uns, denn es sollte noch auf eine Tuk Tuk-Rallye durch die Stadt gehen. Was soll ich sagen Leute....es war so witzig!! Aber ich habe während der rasanten Fahrt mein Leben auch mehrmals an mir vorbei ziehen sehen...
....und nun kommt das, wofür Sri Lanka u.a. auch sehr bekannt ist: der Ceylon-Tee!
Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf zu einer Teeplantage. Allein der Weg dahin war schon faszinierend und wunderschön zugleich. Ich weiß nicht, ob und wo ich jemals zuvor so eine traumhafte und satt grüne Landschaft gesehen hatte.
Fun Fact: Der Film "Die Brücke am Kwai" wurde gar nicht in Thailand, wo sich eigentlich. der Fluß "Kwai" befindet gedreht, sondern....genau...auf Sri Lanka!
Wisst Ihr, was einen besonders hochwertigen Ceylon-Tee ausmacht? Es werden bei der Ernte nur die oberen 2-3 Blüten gepflückt und verarbeitet.
Nach dem Besuch der Teeplantage ging es in die höchste Stadt Sri Lanka`s, nach
Nuwara Eliya, wo wir unser Übernachtungshotel, das 3*+ Hotel St. Andrews bezogen.
Die britischen Einflüsse sind hier allgegenwärtig, denn Sri Lanka war von 1815 bis 1948 eine britische Kolonie. Wenn man nicht wüsste, dass man auf Sri Lanka ist, könnte man glatt denken, man fährt durch England. Ein sehr interessanter Kontrast zu den eigentlichen örtlichen Gegebenheiten Sri Lanka`s.
Nach diesem ganzen abwechslungsreichen Programm, mussten wir nun doch noch ein bisschen arbeiten und so standen an Tag 5 wieder ein paar Hotelbesichtigungen an.
Am späten Nachmittag sind wir in unserem Übernachtungshotel, dem 4* Kani Lanka Resort (heißt inzwischen "Avani Kalutara Resort") in Kalutara angekommen, wo wir noch etwas Strand und Meer genießen konnten. Da so etwas auf Inforeisen leider meist zu kurz kommt, haben wir es dafür umso mehr genossen.
Abends gab es ein Seafood-Dinner im Hotelrestaurant "Fisherman`s Cove", bevor wir wieder ein bisschen Schlaf tanken mussten. Der nächste Morgen startete mit einer Hotelbesichtigung des 3* Club Bentota, aber nicht nur den Club durften wir inspizieren, sondern eine ayurvedische Kopf- und Schultermassage wartete im 4*+ Eden Resort & Spa auch noch auf jeden einzelnen von uns, welche wir dankend annahmen. Danach ging es auch schon weiter mit der nächsten Hotelbesichtigung, im nicht weit entfernten 3* Club Palm Garden.
Zurück im Eden Resort & Spa gab es ein gemeinsames Mittagessen und dann ging es auch schon zum eigentlichen Programmpunkt des heutigen Tages über, der ganz im Zeichen von Präsentationen und Workshops stand. Die Sri Lankan Airlines und unsere Incoming-Agentur hat sich vorgestellt, verschiedene Produktpräsentationen des für die Inforeise verantwortlichen Reiseveranstalters gab es, Workshops etc., denn schließlich waren wir ja nicht hier um Urlaub zu machen, aber wer hat schon etwas gegen "Fortbildung unter Palmen"? ;-)
Am Abend bezogen wir dann das letzte Hotel für diesen Aufenthalt, das 4* Hotel Mount Lavinia im gleichnamigen Mount Lavinia. Ein sehr schönes Hotel, direkt am Meer gelegen und mit Blick auf Colombo, der Hauptstadt Sri Lanka`s. Dieser Abschiedsabend wurde noch mal etwas ganz Besonderes. Es erwartete uns ein Gala-Abend mit dem Tourismusminister von Sri Lanka und ein großes Abschiedsfeuerwerk. Der Abend stand kulinarisch aber unter dem Thema "Kuba". Weird, oder? Lag aber einfach daran, dass der neue Chefkoch des Hotels vorher jahrelang auf Kuba gearbeitet hatte. Kuba ist übrigens auch noch ganz oben auf meiner Bucket-List.
Etwas wehmütig traten wir am nächsten Morgen den letzten Tag an aber ein bisschen Programm wartete noch auf uns, da unser Rückflug erst spät Abends starten sollte. Selbstverständlich nahmen wir noch die ein oder andere Hotelbesichtigung mit, aßen zu Mittag und fuhren dann nach Colombo. Colombo ist eine sehr moderne Stadt aber eben auch von Armut geprägt. Armut ist leider überall auf der Insel ein großes Thema und
Sri Lanka ein sehr armes Land, daher überraschte mich die moderne Architektur doch sehr.
Beim Thema Armut fällt mir noch eine Geschichte ein. Während wir auf dem Weg nach Kandy die Serpentinen hochfuhren, rannte ein kleiner Junge mit einem Rosenstrauß unserem Bus hinterher, weil er uns die Rosen verkaufen wollte. Hinter jeder Kurve stand dieser Junge wieder auf der Straße, um den Bus zum anhalten zu bewegen. Es hat eine Weile gedauert bis wir kapiert haben, dass der Junge die Serpentinen in einer Affengeschwindigkeit quer hochlaufen musste, da wir uns zuerst nicht erklären konnten, wie er es immer wieder schaffte vor uns oben zu sein, zumal die Steigung recht hoch war. Aber er hat es geschafft, aus Überlebenswille und Willensstärke und um seine Familie zu ernähren. Jedenfalls tat uns der Junge so sehr leid, dass wir ihm nach der 6. Kurve endlich seinen Strauß Rosen abkauften.
Sehr viel Zeit hatten wir nicht in Colombo aber es stand noch eine Shoppingtour in einem Einkaufscenter an, welches ebenfalls sehr modern war und mich noch mehr überraschte bevor wir dann zum 5* Hotel Galle Face fuhren, um dort zu Abend zu essen.
Gegen 20:00 Uhr fuhren wir zum Flughafen, da uns schon der Nachtflug nach Frankfurt erwartete.
Fazit: Sri Lanka ist wunderschön, verfügt über tolle Strände, die Menschen dort sind unwahrscheinlich gastfreundlich, leider viel Armut aber dennoch wirken die Menschen sehr glücklich. Wer Reis und Currys verschiedenster Art mag, kommt hier kulinarisch auf jeden Fall auf seine Kosten, das Land ist super für Rundreisen und Backpacking geeignet und viel zu schade, um nur an einem Ort zu bleiben.
See you again, Sri Lanka...
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